07. – 10. März 2024
Auf seinen Reisen mit der Kutsche aus der Heimatstadt Salzburg in damalige europäische Musikresidenzen wie München, Mannheim, Paris oder Mailand stieg der junge Musiker Wolfgang Amadeus Mozart, begleitet von Familienmitgliedern, gerne in Reichenhaller Gefilden bei den Karlsteiner Gasthöfen Moserwirt und Kaitl ab. Beim Kaitl „tranken wir ein Maas recht guten Merzenbiers“, schilderte Vater Leopold Mozart einmal.
Ein Vierteljahrtausend später macht Mozart wieder Station in Reichenhall und ist im Königlichen Kurhaus mit Perlen seiner Sinfonik und Kammermusik, mit einem seiner einst für ihn selbst komponierten Klavierkonzerte und mit Opernmusik präsent. Er trifft aber bei den Bad Reichenhaller Mozart-Tagen 2024 vom 7. bis 10. März auch auf Komponisten späterer Epochen wie den französischen Impressionisten Maurice Ravel, der ein großer Bewunderer von Mozarts Musik und Klangsprache war, auf weitere französische Klangfarbenmeister und auf den USamerikanischen Komponisten Carter Pann, an dessen Rag aus dem jazzigen Konzert für drei Posaunen, Streicher und Perkussion der tanzfreudige Salzburger Komponist sicherlich seine Freude gehabt hätte.
Doch der Reihe nach. Mozarts Tage 2024 in Bad Reichenhall beginnen am 7. März in einem Konzert der Bad Reichenhaller Philharmoniker und ihres Chefdirigenten Daniel Spaw mit der dramatischen Don Giovanni-Ouvertüre und mit der Prager Sinfonie, Mozarts Reverenz an jenes Publikum, das ihn zu seinen Lebzeiten am meisten feierte.
Der aus Deutschland gebürtige Joseph Moog, Artist in Residence 2024 der Bad Reichenhaller Philharmoniker, knüpft mit der „Leichtigkeit und gleichzeitig Autorität“ seines Spiels an das „Golden Age“ der Klaviermusik an, sind sich Fachleute rund um den Globus einig.
8. März: Einen ganzen Tag lang wird Mozart in Reichenhall auch bei einem bunten Rahmenprogramm für alle Generationen im Mittelpunkt stehen.
Am 9. März tritt Mozart mit Ravel kammermusikalisch in Dialog, denn das am Salzburger Mozarteum gegründete und laut einem deutschen Musikkritiker für „himmlische Klänge“ zuständige accio piano trio stellt das unmittelbar nach der Prager Sinfonie komponierte, ähnlich gewichtige B-Dur-Klaviertrio KV 502 unter anderem dem schillernden Klaviertrio des Impressionisten, Maurice Ravel, gegenüber: „Mozart et les couleurs françaises“!
In der Abschlussmatinee am 10. März ist eine „Sternstunde“ angesagt, wenn die Bad Reichenhaller Philharmoniker und deren Bläsersolisten unter Daniel Spaws Leitung den Posaunen-Satz von Carter Pann mit Mozarts für Paris komponierter, delikater „Bläser“-Konzertanten und der in seinen Salzburger Jugendjahren komponierten, zauberhaften A-Dur-Sinfonie KV 201 rahmen. Spätestens danach wird’s in diesen Mozartischen März-Tagen auch Zeit für „ein Maas recht guten Merzenbiers“, wie es dazumal schon Mozart in Reichenhall genoss.
Rainer Lepuschitz