FR 26. SEP, 19:30 UHR
Juwelen des Nordens
Komponisten außerhalb Zentraleuropas, wie die hier vorgestellten aus Russland und Norwegen, hatten oft Schwierigkeiten, in großen Kulturzentren wie Paris, Rom und Wien Anerkennung zu finden. Mit seinem Werk Nacht auf dem kahlen Berge, das einen Hexensabbat beschreibt, schuf Mussorgsky eine der ersten Tondichtungen Russlands: Eine wilde Fahrt durch den Nachthimmel fesselt das Publikum, dunkel-magische Beschwörungen werden vom Berggipfel ausgerufen, während die Sonne eine ferne Erinnerung bleibt. Tschaikowsky, in Europa teils gefeiert, teils als Exot angesehen, schliff mit seinen Variationen für Violoncello und Orchester ein musikalisches Juwel. Norweger Edvard Griegs Tänze für Orchester sprühen vor unbändiger Energie. Nachdem Tschaikowsky Grieg zum ersten Mal begegnet war, schrieb er von seiner tiefen Zuneigung gegenüber dessen Musik: „Beim Hören von Grieg spüren wir instinktiv, dass diese Musik von jemandem geschaffen wurde, der von einem unwiderstehlichen Drang getrieben war, die Wogen der Emotionen und Stimmungen, die in seiner zutiefst poetischen Natur aufwallen, in Klängen zu fassen.“
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DER SOLIST DES ABENDS
Aleksander Simic
Aleksander Simić (geb. 2003) begann im Alter von fünf Jahren mit dem Violoncellospiel an der Seite seiner Mutter Eva, Solocellistin des Kärntner Sinfonieorchesters. Er ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe. Die renommierte ungarische Musikzeitschrift Fidelio bezeichnete ihn als „einen außergewöhnlich begabten jungen Musiker seiner Generation“. Derzeit studiert Aleksander Simić an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Professor István Várdai.
Er ist Gewinner des Classic Pure Vienna International Competition 2018 und erhielt dort auch den Sonderpreis für die „Beste Interpretation der Wiener Klassik“. Darüber hinaus wurde er mit der Goldmedaille der 4. Manhattan International Music Competition (New York, USA) ausgezeichnet. Weitere Erfolge umfassen den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb „Petar Konjović“ in Belgrad (Serbien), den 3. Preis beim internationalen „Antonio Janigro“-Wettbewerb in Poreč (Kroatien), den 1. Preis beim Landeswettbewerb Jugend musiziert Nord- und Osteuropa in Kopenhagen (Dänemark), vier 1. Preise in den Solo- und Kammermusik-Kategorien beim österreichweiten Wettbewerb Prima la Musica sowie die Finalteilnahme bei der ungarischen Talentshow Virtuózok. Im Jahr 2021 gewann er den 6. Augustin Aponte International Music Competition in Spanien, wo er zudem mit dem Sonderpreis für die „Beste Interpretation“ geehrt wurde. Auch während der Corona-Pandemie war er bei mehreren internationalen Online-Musikwettbewerben erfolgreich.
Aleksander Simić ist Träger des bedeutendsten Sonderpreises der ungarischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft (2017). In den vergangenen Jahren trat er als Solist mit namhaften Orchestern auf, darunter das Göttinger Symphonieorchester, das Philharmonische Orchester Baden-Baden, das Orchester der Ungarischen Staatsoper, die Ungarische Philharmonie, das Franz Liszt Kammerorchester, das Kärntner Sinfonieorchester, das Budapester Streichorchester, die Donauphilharmonie, das St. István Symphonieorchester, das St. Georg Kammerorchester (Serbien), das Blasorchester St. Kanzian, das MDW-Solist*innenorchester sowie bei Konzertreihen wie Stars of Tomorrow und Castle Classics in Österreich.
Seine Debüts umfassen u.a. einen Auftritt im Juni 2019 gemeinsam mit der Opernsängerin Andrea Rost beim Europäischen Gipfel der Harvard Law School Association in Budapest, im Juni 2021 beim Musikfestival Millstatt, bei dem er zwei Cellokonzerte an einem Abend aufführte, im Dezember 2022 mit Edward Elgars berühmtem Cellokonzert im Großen Saal der Franz-Liszt-Musikakademie (Budapest), im Februar 2023 mit dem Doppelkonzert von Brahms für Violine, Violoncello und Orchester, ebenfalls in der Franz-Liszt-Musikakademie, sowie im Juli 2023 mit dem Philharmonischen Orchester Baden-Baden. Weitere bedeutende Auftritte hatte er im August 2023 beim Internationalen Musikfestival Millstatt (Österreich), im Oktober 2023 im Philharmonischen Saal Belgrad (Serbien) sowie bei drei Konzerten mit dem Göttinger Symphonieorchester (Deutschland).
Kürzliche und bevorstehende Konzerte führten und führen ihn u.a. in den Konzertsaal von Osterode und Einbeck (Deutschland), in das Kurhaus Baden-Baden in Kooperation mit der Carl Flesch Akademie und dem Festival, zum internationalen Festival in Millstatt (Österreich), zum Musikfestival in Althofen (Österreich), ins House of Music(Ungarn), in den Philharmonischen Saal (Serbien), in den Präsidentenpalast Ungarns, in den Europaratspalast in Straßburg (Frankreich), zum Kaposvár Kammermusikfestival (Ungarn), zum Cziffra-Festival, zum Szokolay InspirArt Festival, zur Eröffnungszeremonie des Formel 1 Grand Prix in Budapest, in den Konzertsaal des Ungarischen Nationalradios, zu einem Solorezital im Konzerthaus Klagenfurt, ins BMC Music Center (Ungarn), an die Liszt Ferenc Akademie (Ungarn), in die Basilika Budapest, in den Freskensaal des BRG Viktring, in das Warmbaderhof Villach, an die Ungarische Akademie der Wissenschaften, zu Rezitalen im Generalkonsulat von Ungarn und im Generalkonsulat von Bulgarien in New York sowie zu zahlreichen weiteren Konzerten in ganz Europa.
Ein Höhepunkt der Saison 2023 war seine China-Tournee, bei der er als Solist mit dem SFK-Orchester in zehn verschiedenen Städten in einigen der renommiertesten Konzertsäle Chinas auftrat.
Bereits im Februar 2020, im Alter von nur 16 Jahren, debütierte Aleksander Simić mit großem Erfolg in der weltberühmten Carnegie Hall in New York. Der Auftritt wurde vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert und von der Presse hervorragend rezensiert. Seither konzertiert er weltweit. Weitere Konzerte sind in Europa, Asien und den USA geplant.
DER DIRIGENT DES ABENDS
Vilmantas Kaliunas
geboren in Vilnius, Litauen, und heute zu Hause in Hamburg – ist ein Dirigent, der musikalische Energie nicht nur sucht, sondern spürbar macht. Seine künstlerischen Wurzeln reichen tief: In einer Familie von Organisten, bildenden Künstlern und Musikerinnen aufgewachsen, war Kreativität von Beginn an Teil seines Lebens.
Mit vier Jahren begann er Klavier zu spielen, mit zwölf kam die Oboe hinzu – ein Instrument, das ihn früh zur professionellen Reife führte. Noch während seines Studiums an der Hochschule für Musik Saar wurde er Solo-Oboist der Deutschen Radiophilharmonie. Doch bald wuchs der Wunsch, Klang nicht nur mitzuspielen, sondern zu gestalten.
So folgte das Dirigierstudium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar – und mit ihm der Beginn einer steilen Laufbahn. Heute arbeitet Vilmantas Kaliunas mit renommierten Klangkörpern wie dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, dem Symphonieorchester des Hessischen Rundfunks, dem MDR-Sinfonieorchester Leipzig, der Deutschen Radiophilharmonie, den Bochumer Symphonikern, den Symphonikern Hamburg, dem Litauischen Nationalorchester, dem Elbphilharmonieorchester, der Staatsoper Hamburg, dem Württembergischen Kammerorchester und vielen weiteren.
Besonders geprägt wurde er durch Begegnungen mit großen Persönlichkeiten, von denen er mit Dankbarkeit sagt, dass er das Glück hatte, von ihnen zu lernen – darunter Claudio Abbado, Mariss Jansons, Paavo Järvi, Christoph Eschenbach, Manfred Honeck und viele mehr. Diese Erfahrungen formten nicht nur seinen musikalischen Stil, sondern auch seine Haltung: offen, zugewandt, tief suchend.
„Ich suche stets nach Lebensenergie in der Musik“, sagt Vilmantas Kaliunas. Und genau diese Energie prägt seine künstlerische Handschrift – klar, mitreißend, lebendig. Für ihn ist Dirigieren mehr als Technik: Es ist ein Akt der Verbindung – zwischen Musikern und Publikum, Werk und Gegenwart, Mensch und Klang.
In der Spielzeit 2019/20 führen ihn u.a Einladungen als Gastdirigent erneut in die Elbphilharmonie mit der Staatsoper Hamburg, zum Sinfonieorchester Wuppertal, Jenaer Philharmonie, Litauisches Nationalphilharmonisches Orchester und zum Branderburgisches Staatsorchester Frankfurt.