#deutsches.requiem – Abo 6

FR 31. OKT, 19:30 UHR

Reformation und Requiem

Felix Mendelssohn Bartholdy wurde in eine wohlhabende, bürgerliche, jüdische Familie hineingeboren. Ein Wunder also, dass er eine Sinfonie komponiert, die einem der bedeutungsvollsten Ereignisse des Christentums auf dem europäischen Kontinent gewidmet ist. Mendelssohn machte aber damit einen wichtigen musikhistorischen Schritt: Er war einer der ersten Musiker, der sich mit „alter“ Musik befasste. Dies macht sich an dem Zitat der Luther-Hymne „Ein’ feste Burg ist unser Gott“ sowie dem Dresdner Amen bemerkbar. Johannes Brahms machte einen ebenso bahnbrechenden Schritt: Anstatt liturgische Texte des lateinischen Requiems zu vertonen, stellte er selbst Bibeltexte in deutscher Sprache zusammen, was eine bewusste Abkehr von einer jahrtausendelangen Tradition darstellt. Brahms’ Deutsches Requiem dient weniger als ein Gebet für den Verstorbenen: Das monumentale und gleichzeitig innige Werk ist vielmehr eine Meditation für die Lebenden über Leben, Tod und Trost.

Solistin

FRANCESCA PARATORE, SOPRAN
SEHO CHANG, BARITON
MOTETTENCHOR DER EVANGELISCHEN STADTKIRCHE BAD REICHENHALL
KANTOREI TRAUNSTEIN
DIRIGENT: DANIEL SPAW

Programm

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
SINFONIE NR. 5, OP. 107, D-DUR,
„REFORMATION“
JOHANNES BRAHMS
EIN DEUTSCHES REQUIEM, OP. 45

Konzert-Termin

31. OKT 2025

19:30 Uhr / Theater Bad Reichenhall

Einführungsvortrag

Der Einführungsvortrag zum Konzert mit Informationen zu Programm & Künstler:innen findet um 18:45 Uhr im Theater Bad Reichenhall im Raum Hochstaufen statt.

Karten online kaufen

Nach dem Klick auf den Link werden Sie zu unserem Ticketpartner Ticket Scharf weitergeleitet.

Mehr zum Konzert:

Foto: Andreas Zitt

DIE SOLISTIN DES ABENDS

Francesca Paratore

Die junge Sopranistin Francesca Paratore wurde als Tochter einer Musikerfamilie in München geboren. Noch während ihrem Gesangsstudium debütierte sie 2017 am Landestheater Coburg als Barbarina aus Mozarts Le Nozze di Figaro. Sie war außerdem in der gleichen Produktion als Susanna bei den Mozartfestspielen in Schwetzingen zu erleben.

Seit der Spielzeit 2018/19 ist die Sopranistin festes Ensemblemitglied am Landestheater Coburg, wo sie unter anderem in den Rollen der Susanna (Le Nozze di Figaro), Adele (Die Fledermaus), Anne Trulove (The Rake’s Progress), Anne Frank (aus der Monooper Das Tagebuch der Anne Frank), Despina (Cosí fan Tutte), Morgana (Alcina), Papagena und Pamina (Die Zauberflöte), Frasquita (Carmen) und als Waldvogel (Siegfried) zu erleben war.

Zu ihren weiteren Partien zählen Zerlina (Don Giovanni) und Gretel (Hänsel und Gretel), mit denen sie in der Spielzeit 2023/24 debütieren wird. Gastengagements führten die junge Sopranistin an das Pfalztheater Kaiserslautern und nach Salzburg, wo sie in der Operette Das Land des Lächelns als Mi zu sehen war.

Francesca Paratore ist eine gefragte Konzert-und Oratoriensängerin. Engagements brachten sie nach Deutschland, Österreich, Italien und in die USA. Zusammen mit dem Münchner-Bach Chor unter der Leitung von Hansjörg Albrecht sang sie die Partie der Jungfrau aus Schumanns „Das Paradies und die Peri“ im Herkulessaal München und im Großen Saal der Stiftung Mozarteum Salzburg. Sie war außerdem mit dem Sopran Solo in Mozarts Krönungsmesse in der Philharmonie München Gasteig und bei dem Eröffnungskonzert des TONALi Festivals in Hamburg zu hören. In Boston war Frau Paratore innerhalb der Boston Mass Opera in einer konzertanten Aufführung der Fledermaus in der Rolle der Adele im April 2018 zu erleben. Einem breiteren Publikum wurde die Sopranistin im Februar 2022 bekannt, als sie als letzte deutsche Sängerin die letzte Runde des Semifinales des renommierten Gesangswettbewerb „Competizione dell’ Opera“ im Bolshoi Theater in Moskau erreichte. Sie war außerdem bei den Gala Konzerten in Montreal (Kanada) zu erleben – ein Austausch zwischen dem Staat Bayern und Quebec, wo sie ausgewählt wurde Deutschland zu repräsentieren.

Mit 7 Jahren bekam Francesca Paratore zunächst ihren ersten Geigenunterricht und war 2003 und 2005 Preisträgerin bei “Jugend Musiziert”. 2010 erhielt sie dann ihren ersten Gesangsunterricht bei Tanja D’Altahn und war Mitglied des Bayerischen Landesjugendchor.

Francesca Paratore kam 2012 als Jungstudentin an die Universität Mozarteum Salzburg zunächst in der Klasse von Prof. Horiana Branisteanu und wechselte 2013 in das Bachelorstudium Gesang bei Prof. Christoph Strehl. Seitdem sammelte die Sopranistin regelmäßig Bühnenerfahrung bei Universitätsveranstaltungen, Oratorienkonzerten und Liederabenden.

Die Sopranistin ist außerdem Stipendiatin der Universität Mozarteum. Noch vor dem Abschluss des Bachelors mit Auszeichnung war sie in den Universitätsproduktionen L’incorazione di Poppea von Monteverdi in der Rolle des „Valletto“ und in Mozarts Le Nozze di Figaro als „ Barbarina“ zu sehen. 2019 schloss die Sängerin ihr Masterstudium in der Gesangsklasse von Prof.Christoph Strehl und in der Liedklasse von Wolfgang Holzmair mit Auszeichnung an der Universität Mozarteum Salzburg ab.

Sie besuchte Meisterkurse an der Internationalen Sommerakademie Salzburg und in Montepulciano u.a. bei Christa Ludwig und Grace Bumbry und Brigitte Fassbaender. Weitere musikalische Impulse erhielt sie von Francisco Araiza, Wolfgang Brendel, Gudrun Ayasse und Michelle Crider.  Seit 2019 wird Francesca Paratore stimmlich von Sabine Lahm in München betreut.

DER SOLIST DES ABENDS

Seho Chang

Der in Seoul geborene Bariton Seho Chang absolvierte sein Gesangstudium an der Korea National University of Arts und setzte sein Studium anschließend an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort. Während seines Studiums wurde er an das Landestheater Linz engagiert und begann im Jahr 2009 seine Bühnenkarriere an der Eröffnungsproduktion von Philip Glass’ Oper für die »Kulturhauptstadt Europas«. Seho Chang war von 2010 bis 2017 festes Ensemblemitglied am Landestheater Linz und arbeitete eng mit renommierten Regisseuren wie Uwe Eric Laufenberg, Achim Freyer, Robert Wilson, David Pountney, Olivier Tambosi und Dietrich Hilsdorf zusammen. In dieser Zeit übernahm er eine breite Palette von Rollen, darunter Scarpia in Tosca, Rigoletto in Rigoletto, Giorgio Germont in La Traviata, Ford in Falstaff, Sharpless in Madama Butterfly, Marcello in La Bohème, Talbot in Maria Stuarda, Dr. Malatesta in Don Pasquale, Guglielmo in Cosi fan tutte, Papageno in Die Zauberflöte, Sid in Albert Herring, Escamillo in Carmen, Marquis de la Force in Dialogues des Carmélites, Nilakantha in Lakmé, Haraschta in Das schlaue Füchslein, Dr. Falke in Die Fledermaus, Donner in Das Rheingold, Fritz Kothner in Die Meistersinger von Nürnberg, Gunther und Alberich in Götterdämmerung, Golaud in Pelléas et Mélisande, Johannes Kepler in Die Harmonie der Welt und Jochanaan in Salome etc. Seine Darbietungen, insbesondere in den Rollen des Jochanaan und Golaud, wurden von Kritikern hochgelobt. Für die Rolle des Jochanaan erklärte die OÖ Nachrichten: »Bei den Solisten stach Seho Chang heraus, der mit dem Jochanaan eine Traumrolle gefunden zu haben scheint.« Von Salzburger Nachrichten bemerkt: »Am trittsichersten bewegte sich […] Seho Chang, der den […] Jochanaan mit mächtigem Bariton in hoher Textverständlichkeit interpretierte und dafür am Ende zu Recht den meisten Applaus erhielt. Dabei hatte Chang im Gegensatz zu den Kollegen keine Probleme, über die Klangwand des Bruckner Orchesters zu kommen.« Ebenso in der Rolle des Golaud wurde Seho Chang von der Kronen Zeitung als »grandios zerrissen« beschrieben. Der Onlinemerker lobte: »Seho Chang war der wilde bis brutale Golaud, der aber ebenso mitfühlend und liebevoll sein konnte – der koreanische Bariton hat uns alle Facetten der Rolle mit schöner, kräftiger, dunkler Stimme feinst differenziert präsentiert.« Die Salzburger Nachrichten stellten fest: »Seho Chang gibt mit mächtiger Stimme und düsterer Körperhaltung den eifersüchtigen Golaud.« Weiterhin wurde seine Interpretation der Hauptfigur des Kepler in Die Harmonie der Welt von P. Hindemith von der ausgezeichnet. Im Laufe seiner Karriere konnte er auch internationale Wettbewerbsauszeichnungen erhalten, darunter Finalist des Concorso Voci Verdiani in Busseto und Gewinner des Schubert-Preises beim Richard Tauber Wettbewerb in London. Zudem erhielt er 2013 das begehrte Bayreuth-Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes Linz. Während dieser Zeit hatte Seho Chang auch Gastengagements, darunter Nilakantha am Theater Trier und Rigoletto am Theater Augsburg. Durch seine Bühnenleistungen konnte er Werke wie Felix Mendelssohn Bartholdys »Die erste Walpurgisnacht« im Brucknerhaus Linz, sowie weitere Konzerte und Liederabende in Ungarn (Museum Pannonia Reformata) und Südkorea (Gyeongju Arts Center, Sori Arts Center) aufführen. Weitere Höhepunkte seiner Konzertauftritte umfassten ein Neujahrskonzert in Radomsko, Polen, die Aufführung von »Carmina Burana« in der Stadthalle Wels sowie die Darbietung von Beethovens Neunter im Theater Plauen-Zwickau. In Korea trat er im Rahmen des Barockfestivals Daejeon auf und nahm an einer konzertanten Aufführung von »Le nozze di Figaro« in Uljin in Südkorea teil. Er sang Händels Kantate »Apollo e Dafne« im Jahr 2022 mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern.

FRANCESCA PARATORE, SOPRAN
SEHO CHANG, BARITON
MOTETTENCHOR DER EVANGELISCHEN STADTKIRCHE BAD REICHENHALL
KANTOREI TRAUNSTEIN
DIRIGENT: DANIEL SPAW